Bio-Wein - Das Geheimnis des Erfolges

 

Was bedeutet ökologischer Weinbau für den Biowein?

 

Der Bio-Winzer betrachtet seine Weinberge als Teil eines großen, zusammenhängenden ökologischen Systems. Im Fokus seiner Arbeit steht nicht die Rebe als Monokultur, sondern ihre Integration in einen natürlichen Kreislauf.

 

Der Weinberg als Ökosystem

Die wichtigste Grundlage dieses Ökosystems ist ein gesunder Boden, der vom Winzer gefördert wird, indem er die Widerstandsfähigkeit der Rebe, die Artenvielfalt und Humusbildung mit Hilfe von ausgeklügelten Einsaaten und einer besonders schonenden Bodenbearbeitung stärkt. So wird der Rebe zum Beispiel Stickstoff, ihr wichtigster Nährstofflieferant, durch die Düngung mit organischem Materials (Mist, Kompost) und durch Einsaat von Leguminosen (Pflanzen, die Stickstoff binden und ihn der Rebe mittels ihrer Knöllchenbakterien verfügbar machen) geliefert. Das weitläufige Wurzelgeflecht der Bodenbegrünung begünstigt nicht nur die Wasseraufnahme des Bodens sondern auch sein Wasserhaltevermögen. Darüber hinaus dient die Begrünung dem Boden als Schutz vor Erosion und Verdichtung. Alle Maßnahmen zusammen machen den Boden zu einem Lebensraum für eine Vielzahl von Lebewesen und Organismen, die mit ihrer Aktivität zur Bildung von Humus beitragen und damit die Entstehung einer gesunden und fruchtbaren Erde garantieren. Da die Nährstoffe nicht so leicht löslich sind wie Kunstdünger, wird die Pflanze tiefer und verzweigter wurzeln und Stoffe für eine komplexere Aromenbildung aus dem Boden ziehen.

Verzicht auf chemisch-synthetischen Pflanzenschutz

Eine weitere Bedingung für ein intaktes Ökosystem Weinberg ist der konsequente Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Der Bio-Winzer setzt auf die Selbstheilungskraft des Ökosystems Weinberg und unterstützt diese durch vorbeugende Behandlungsmaßnahmen. Ein gewisser natürlicher Ertragsausfall wird dabei billigend in Kauf genommen. Kommt es zu einem Schädlingsbefall, können natürliche Feinde die Anzahl der eingedrungenen Schädlinge schnell auf ein gesundes Maß reduzieren. Unterstützend werden die Schadinsekten verwirrende Sexualhormone und natürliche Bakterien eingesetzt. Pilzbefall begegnet der Bio-Winzer durch Stärkung der Rebe mit Spritzbrühen auf Kräuterbasis sowie Präparate aus Tonerde oder Algenextrakten. Gegebenenfalls verwendet er auch Kupfer- und Schwefelpräparate. Die dafür vorgeschriebenen Höchstmengen sind so gering, dass das Ökosystem Weinberg stabil bleibt.

 

Schutz für den Menschen

Die beschriebenen Maßnahmen schützen im Übrigen nicht nur die Natur sondern auch die Menschen, die im Weinberg arbeiten. Sie sind im konventionellen Anbau hohen Dosen giftiger Chemiestoffe beinahe alltäglich ausgesetzt. Intelligenter Bioanbau bedeutet auch zeitgemäßer Arbeitsschutz. Die geringen Erträge und der schonende Ausbau im Bioweinbau lassen zumeist konzentrierte, sortentypische und charaktervolle Weine entstehen. Darauf achten auch wir bei unserer Auswahl.

 

Natürlicher Ausbau

Hervorragende Weine bedürfen einer sorgfältigen Lese und Auslese der gesunden und reifen Trauben. Dies unterstützt einen sauberen Gärprozess. Fruchtige und bekömmliche Weine sowie Spitzenweine, sind der Lohn der aufwendigen Arbeit. Moderne Technologie, gepaart mit traditionellem Wissen und langjährigem Know-how, ermöglichen es dem Bio-Winzer, charaktervolle Weine anzubauen.